Nach einer totalen Laryngektomie ist der Geruchssinn bei den meisten Personen, die sich dieser Operation unterzogen haben, beeinträchtigt. Die daraus resultierende Stoma Atmung verhindert, dass Gerüche die Nase passieren und das Riechorgan erreichen. Dieses Organ ist noch funktionsfähig, aber das passive und aktive Riechen (Schnüffeln) wird dadurch zum Problem. Glücklicherweise gibt es eine Lösung. Im Jahr 2000 veröffentlichten Hilgers und Mitarbeiter eine effektive Rehabilitationsmethode zur Wiederherstellung des Geruchssinns nach totaler Laryngektomie, die sogenannte „Technik des höflichen Gähnens“ oder „Nasal Airflow Inducing Maneuver“ (NAIM) (1).
Auch wenn inzwischen zahlreiche Studien aus den unterschiedlichsten Ländern die Validität dieser Methode (2) und ihre positiven Auswirkungen auf die Lebensqualität nach der Laryngektomie bestätigt haben, ist ihre Umsetzung in der täglichen Praxis durch medizinisches Fachpersonal noch schleppend. Daher diese spezielle Website, die alle relevanten Informationen sowohl für Medizinisches Fachpersonal als auch für Patienten frei verfügbar macht.
Vorzugsweise wird diese Methode von einem ausgebildeten Logopäden unterrichtet, aber auch Patienten selbst können sich bereits mit dieser Möglichkeit vertraut machen. Es gibt ein paar einfache Hilfsmittel, die beim Erlernen der Technik hilfreich sein können und die auch in den Anleitungsmaterialien und dem unten gezeigten Buch beschrieben sind.
Der wichtigste Punkt, an den Sie sich erinnern sollten, ist, dass das passive Riechen, das ein „Bonus“ der Nasenatmung ist, niemals wiederhergestellt werden kann, das aktive Riechen jedoch schon. Das bedeutet, dass man sich darüber im Klaren sein sollte, dass zur Simulation des passiven Riechens die Technik des höflichen Gähnens NAIM zu einem Automatismus werden sollte, d. h. immer angewendet werden sollte, wenn sich die Umgebung ändert, ein Zimmer betritt, im Wald spazieren geht, beim Kochen und Essen, etc.
Erfolg mit Ihrer Reha.